Die Autoindustrie hat sich bis 2030 auf strengere Grenzen für den Ausstoß von Kohlendioxid einzustellen. Die EU-Kommission hatte als neues EU-Klimaziel vorgeschlagen, den Ausstoß von Treibhausgasen in der Europäischen Union bis 2030 statt der bisher vereinbarten 40% um mindestens 55 % unter den Wert von 1990 zu drücken, was auch bedeutet, dass auch der CO2-Ausstoß bei Autos stärker sinken muss. Volkswagen-Chef Herbert Diess fürchtet dadurch zusätzliche Insolvenzen und Arbeitsplatzverluste in der Autoindustrie. „Eine schnellere Transformation bedeutet auch, dass mehr Arbeitsplätze und ganze Firmen in bestimmten Bereichen unter Druck geraten oder verloren gehen“, sagte Diess der Zeitung „Welt am Sonntag„. Es seien die richtigen Rahmenbedingungen nötig, wenn man den Wandel schneller erreichen wolle. „So lange der Dieselpreis bei nur einem Euro pro Liter auf einem langjährigen Tiefpunkt liegt, wird das schwierig.“ Als wichtigen Beitrag für den Umstieg von Autofahrern verteidigte BMW-Vorstand Frank Weber in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ Kaufprämien für E-Fahrzeuge. Es braucht aber auch den flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur. Die Kunden müssten die Botschaft verstehen: „Ich bin auf dem richtigen Weg, E-Mobilität ist die Zukunft.“

Genau dies bezweifelte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet. „Nur Elektromobilität wird die Probleme nicht lösen“, sagte Laschet. Wie CDU-Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz forderte er eine Technologieoffenheit bei der Reduktion des CO2-Ausstoßes.